Samstag, 11. Mai 2024,
Schmalkalden
Frühjahrsexkursion mit der DGGL Thüringen
Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten. Schmalkalden, Schloss, 2019, Marcus Glahn
In diesem Jahr führte uns die gemeinsame Frühjahrsexkursion mit der DGGL (Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur, Landesverband Thüringen e.V.) am 11. Mai 2024 unter dem Motto „Gartenkultur- Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden“ in diese südthüringische Stadt. Schmalkalden war 2015 Gastgeberin der 3. Thüringer Landesgartenschau. Im Vorfeld dieser Schau konnten viele der Anlagen innerhalb der Stadt und am Schloss Wilhelmsburg erneuert, wieder angelegt beziehungsweise restauriert werden. Ein Ziel der Exkursion war, die geschichtsträchtige Stadt und ihr bedeutsames Schlossensembles kennenzulernen, aber auch zu sehen, wie sich die Anlagen in den vergangenen 9 Jahren entwickelt haben.
Start war früh am Morgen in Weimar. An unserer Exkursion nahmen, außer den Mitgliedern der DGGL und der GWV, Gäste der Weimarer Kunstgesellschaft von Cranach bis Rohlfs e.V. und des Saalfelder Vereins Freunde des Bergfriedes e.V. teil.
Nach einem Zwischenhalt für den Einstieg der Erfurter Teilnehmer war der Reisebus mit 46 Personen vollbesetzt. Die Fahrt nach Schmalkalden führte durch unsere schöne Thüringer Landschaft, über den Rennsteig hinweg bis nach Schmalkalden. Die Sicht durch die Busfenster war leider etwas getrübt, da wir vom Reiseunternehmen einen Mannschaftsbus des FC Rot Weiß Erfurt mit entsprechend großflächiger Reklame auf der Fahrzeugkarosserie zur Verfügung gestellt bekommen hatten.
Bei der Ankunft in Schmalkalden begrüßte uns das Organisationsteam, bestehend aus Frau Dr. Irmhild Mäder und Herrn Gartenbauingenieur Bert Fabricius. Beide hatten einen umfassenden Rundgang zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten zusammengestellt. Als Stationen waren vorgesehen die Terrassengärten von Schloss Wilhelmsburg, die Schlosskirche, der Grünzug entlang der ehemaligen Stadtbefestigung sowie der Westendpark, der Viba-Park und der Stadtpark.
Die Führung durch die Gärten, Grün- und Parkanlagen übernahm Bert Fabricius, der durch seine frühere, langjährige Tätigkeit in der Stadtverwaltung Schmalkalden mitverantwortlich für die Gestaltung und die Arbeiten zur Landesgartenschau 2015 und für die Pflege der Anlagen in den Folgejahren war.
Als erstes besuchten wir das Renaissanceschloss und die Terrassengärten der Wilhelmsburg, die seit 1994 von der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten betreut werden. Auch, wenn sie inzwischen nicht mehr zu seinem Verantwortungsbereich gehören, konnte uns Bert Fabricius anhand vieler historischer Pläne, Ansichten und Fotos sowie mit seinem Erlebnisbericht von den Rekonstruktionsarbeiten in den verschiedenen Gartenteilen und der Wassertreppe das damals Geleistete eindrucksvoll vor Augen führen. Die Gartenanlage entstand nach 1600 und wird als aufwendig gestalteter Lust- Kräuter- Küchen- und Baumgarten nebst einer „Wasserkunst“ in den Rechnungen geführt. Heute erblickt der Besucher verschieden gestaltete Terrassenflächen mit einer, dem Original nachempfundener Bepflanzung, geometrischen Buchsbaumornamenten, einem Rosengarten und beispielhaften Kräuterbeeten.
Immer noch eingerüstet zeigte sich die Außenfassade des Schlosses, dessen Restaurierung noch nicht beendet ist.
Schloss Wilhelmsburg zählt heute zu den schönsten Renaissance-Schlössern Thüringens und beherbergt eine der ältesten protestantischen Kirchen Deutschlands. Von Petra Dittmar, Dipl.-Museologin, erfuhren wir während ihrer kompetenten Kirchenführung viel Wissenswertes und Überraschendes, so unter anderem, dass die Orgel die älteste, völlig aus Holzpfeifen bestehende, noch bespielbare Orgel Mitteleuropas ist.
Der sich anschließende Gang durch einen Teil der Altstadt mit ihrer Bilderbuchkulisse aus schönen Fachwerkhäusern, malerischen Gassen und geschichtsträchtigen Plätzen war sehr reizvoll.
Auf dem Weg zum Westendpark zeigte uns Herr Fabritius vielfältig gestaltete städtische Grünbereiche, die aufgrund eines speziellen Erdsubstrats und einer darauf abgestimmten Bepflanzung nach wie vor sehr gepflegt und harmonisch aussehen und den Bewohnern der Stadt gute Möglichkeiten der Erholung und Freizeitgestaltung bieten. Einige der am Weg stehenden Solitärbäume und die Berichte über den Kampf für ihre Erhaltung waren nicht nur für die Fachleute unter den Teilnehmern interessant. Zu sehen waren unter anderem eine über 300jährige Eibe und eine prachtvolle Blutbuche.
Vor dem Betreten des ehemaligen Landesgartenschaugeländes berichtete Herr Fabritius vom Zustand der vor der Umgestaltung dort befindlichen großen Industriebrache (vormals Eisen- und Stahlindustrie), die als Lagerplatz und Materialhalde diente. Deren grundlegende Umgestaltung hin zu einer grünen Oase mit den sogenannten Zeitgärten, verschiedenen Sitzgelegenheiten und dem begehbaren Flussufer der Schmalkalde brachte eine große Bereicherung für die Stadt.
Das Mittagessen wurde in der Viba Nougat-Welt, natürlich Nougat-Allee 1, eingenommen. Der umgebende Viba-Park bietet ebenfalls vielfältige Spiel- und Erholungsmöglichkeiten. Von hier aus ging es zum Stadtpark. Der Weg führte uns auf einem Holzsteg durch die Siechenteiche und am Quellteich vorbei durch dieses reizvolle Flächennaturdenkmal. Sitzterrassen bilden hier den neu gestalteten Uferbereich. Zurück am Parkplatz an der Viba-Welt wartete für die Rückfahrt bereits unser Bus.
Wir erlebten einen abwechslungsreichen, intensiven Exkursionstag und wurden überrascht von der Fülle an sehr anschaulich und kompetent übermittelten Informationen zu diesem Thüringer Kleinod.
Unser großer Dank gilt Frau Dr. Irmhild Mäder und Herrn Bert Fabritius für die exzellente Vorbereitung und die in jeder Hinsicht gelungene Exkursion.
Freitag, 10. Mai 2024,
Kurzfristiger Arbeitseinsatz im Park Holzdorf, Begoniengarten
Pflanztermin
Park Holzdorf, Begoniengarten, Pflanzung Lobularien, 10.5.2024. Foto Rauch
Unter Einsatz zahlreicher Helferinnen und Helfer und Mitgliedern des GWV erfolgten die ersten Pflanzungen im Bereich der äußeren Beete des Begoniengartens mit 1000 Stck. Lobularia (Duftsteinrich), die von der Gärtnerei Wegfraß Erfurt bezogen wurden
Mithilfe einer Bodenfräse erfolgte die Lockerung des Bodens und durch Mitarbeitende der Diakonie wurden die Buchsbaumhecken in diesem Bereich geschnitten.